Folge 9: Pflanzentechnologie in Bayern
Shownotes
Gemeinsam mit unseren Gästen blicken wir hinter die Kulissen eines Berufs, der Natur, Wissenschaft und auch Technik verbindet. Was genau macht ein Pflanzentechnologe? Wie laufen Züchtungsversuche ab? Welche Rolle spielen Technik und Digitalisierung? Und warum ist diese Arbeit so wichtig für Ernährungssicherheit, Klimaanpassungen und unsere zukünftige Landwirtschaft?
Wenn du gerne mit Pflanzen arbeitest, naturwissenschaftlich interessiert bist und Freude daran hast, Neues zu entwickeln, dann ist diese Folge genau das Richtige für dich. Erfahre, wie du als Pflanzentechnologin oder Pflanzentechnologe in Bayern dazu beitragen kannst, unsere Kulturpflanzen widerstandsfähiger, ertragreicher und nachhaltiger zu machen – mit Know-how, Neugier und einem grünen Daumen.
Das Gespräch führt Heike Zeller.
Unsere Gäste: Alexandra Limmer-Rabe Matthias Prebeck
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Weitere Infos und Links: https://www.stmelf.bayern.de/bildung/agrarbereich/berufe-im-agrarbereich/index.html https://www.lfl.bayern.de/verschiedenes/presse/pms/2022/297783/index.php
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Land.Schafft.Bayern – Der Podcast mit Menschen, die Bayern bewegen
Folge 09:
Pflanzentechnologie in Bayern –
Wo Natur, Wissenschaft und Technik zusammenwachsen
Moderation: Heike ZellerGäste: Matthias Prebeck, Alexandra Limmer-Rabe
Dauer: 34 Minuten
Transkript
Matthias Prebeck:
Es ist einer der wichtigsten Berufe überhaupt. Wir haben eine stetig steigende Weltbevölkerung. Wir müssen mit Klimaerwärmung und anderen Problematiken umgehen können.Alexandra Limmer-Rabe:
Was kann es Wichtigeres geben, als auf eine gesunde Art und Weise Nahrungsmittel zu produzieren?
Matthias Prebeck:
Wenn ich frühmorgens draußen bin und man merkt, wie die ganze Natur langsam erwacht, dann hat das Ganze auch etwas Meditatives. Man ist dann mit der Natur ein bisschen im Einklang.
Alexandra Limmer-Rabe:
Es ist so eine schöne Arbeit.Matthias Prebeck:
Absolut erfüllend.
Intro:
Land.Schafft.Bayern – Der Podcast mit Menschen, die Bayern bewegen.
Heike Zeller:
Herzlich willkommen zu unserem Podcast aus dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus. Heute geht es um einen ganz besonderen Grünen Beruf. Er ist erst gut zehn Jahre alt und es gibt in ganz Deutschland nur eine einzige Schule, wo man ihn lernen kann. Er beschäftigt sich mit Staubbeuteln, ist aber keine Reinigungskraft. Er beschäftigt sich viel mit Stempeln, ist aber kein Beamter. Und er ist quasi Zuchtleiter, aber steht nicht im Stall.Tja, um was geht es dann wohl? Das werden wir gleich hören. Ich bin Heike Zeller und meine beiden heutigen Gäste, auf die ich mich sehr freue, nehmen uns mit zu ihrem Beruf, der ganz feinkörnig ist. Sie haben uns auch zwei Gegenstände mitgebracht. Die liegen hier schon auf dem Tisch. Wer uns also auch anschauen möchte du nicht nur anhören, kann auf YouTube rüberspringen, auf den Kanal des Ministeriums „Land.Schafft.Bayern“. Aber ihr könnt uns auch ganz klassisch im Audio-Podcast zuhören.
Dann komme ich zu euch: Wer bist du, was machst du und was hast du uns mitgebracht?
Matthias Prebeck:
Ich bin der Matthias, ich bin Pflanzentechnologe und ich habe heute meinen Block und meinen Stift mitgebracht. Ich beobachte Pflanzen in ihrer Entwicklung und notiere mir dann Wuchsform, Wuchshöhe und alles, was die Pflanze so umgibt.
Heike Zeller:
Du hast so einen kleinen Block mitgebracht mit Kugelschreiber. Der Block passt wahrscheinlich auch in die hintere Hosentasche?
Matthias Prebeck:
Richtig.
Heike Zeller:
Also immer dabei. Super.Dann kommen wir auch zu dir: Wer bist du, was machst du und was hast du uns mitgebracht?
Alexandra Limmer-Rabe:
Ich bin die Alex, ich bin auch Pflanzentechnologin und ich habe eine elektronische Pipette mitgebracht. Die brauche ich im Labor, wenn ich größere Mengen an Flüssigkeiten bewegen will. Das ist ein steriler Aufsatz. Ich kann es mal ausprobieren, schau…
Heike Zeller:
Mit dem Wasserglas. Es sieht ein bisschen aus wie ein Fieberthermometer für Kinder. Da kann man draufdrücken und dann kommt die Flüssigkeit raus.
Alexandra Limmer-Rabe:
Genau.
Heike Zeller:
Das ist ja cool. An dem Messteil kann man genau sehen, wie viel das ist.
Alexandra Limmer-Rabe:
Genau. Ich bin in der Gewebekultur, genauer gesagt produzieren wir doppelhaploide Pflanzen. Es gibt verschiedene Wege, wie man dahinkommt. Und bei einem brauche ich die sehr viel.
Heike Zeller:
Und kannst du es vielleicht in einem Satz sagen, was Pflanzentechnologie ist, Matthias?
Matthias Prebeck:
Als Pflanzentechnologe bekommt man alle wichtigen Werkzeuge an die Hand, um neue Sorten züchten zu können.
Heike Zeller:
Also die komplette Pflanzenzüchtung.
Matthias Prebeck:
Ja.
Heike Zeller:
Warum ist das dann so ein junger Beruf, also ungefähr zehn Jahre alt? Alex, wie kommt das?
Alexandra Limmer-Rabe:
Also, bis jetzt gab es die landwirtschaftlichen Ausbildungen auf der einen Seite und dann die ganzen technischen Assistenten fürs Labor und es fehlt sozusagen die Überschneidung. Die einen kennen sich nicht so gut mit der Pflanze oder der Landwirtschaft aus und die anderen nicht so gut mit dem Versuchswesen. Und so hat man die Kombination geschaffen.
Heike Zeller:
Und ist das schon sehr bekannt? Springen da Firmen gleich an und sagen: „Super, dass es euch gibt!“ oder wie ist da die Lage?
Alexandra Limmer-Rabe:
Ich glaube eher nicht. Das ist noch nicht sehr verbreitet.
Heike Zeller:
Das heißt, wie machen jetzt nicht nur Werbung für die Ausbildung, sondern auch für die Ausbilder. Also Firmen, hört uns gut zu!
Und ist das in ganz Deutschland so? Ist das vergleichbar, habt ihr da einen Einblick?
Alexandra Limmer-Rabe:
Ja, tatsächlich habe ich nochmal mit der Berufsschule gesprochen. Im Norden und im Osten Deutschlands stellt sich die Situation ganz anders dar, da ist der Pflanzentechnologe sehr gefragt. Wenn ich mich richtig erinnere, waren es 80 Prozent oder mehr derjenigen, die einen Abschluss machen, die zu dem Zeitpunkt schon eine feste Stelle haben.
Heike Zeller:
Das ist da schon bekannter sozusagen.
Alexandra Limmer-Rabe:
Auf jeden Fall.
Heike Zeller:
Alex, wie kommst du denn zu diesem Beruf? Wie war dein Weg dahin?
Alexandra Limmer-Rabe:
Ich hatte schon eine andere Ausbildung als Industriekauffrau. Das habe ich sogar auch ganz lange ausgeübt. Dann ist mein Arbeitgeber umgezogen und ich konnte bzw. wollte nicht mitziehen. Und dann habe ich mir wirklich nochmal überlegt: Was will ich eigentlich? Dann habe ich mit 40 nochmal eine Ausbildung zur Pflanzentechnologin gemacht.
Heike Zeller:
Wow, ganz was anderes. Vorher im Büro und jetzt Pflanzentechnologin.
Wie kamst du dazu?
Alexandra Limmer-Rabe:
Ich habe genau gesucht, was ich will und der Pflanzentechnologe war es dann wirklich punktgenau. Den hatte ich vorher gar nicht auf dem Schirm. Als ich es gesehen habe, dachte ich mir: „Wow, das ist es!“ Da habe ich genau die Mischung, da bin ich nicht nur draußen, sondern auch drinnen im Gewächshaus und auch teils im Labor. Das ist genau meins.
Heike Zeller:
Also, draußen auf dem Feld, im Gewächshaus, im Labor, da sind schon einige Orte gefallen.Matthias, du hast jetzt deine erste Ausbildung in der Pflanzentechnologie. Wie hat sich das bei dir ergeben?
Matthias Prebeck:
Ich bin auf einem landwirtschaftlichen Betrieb aufgewachsen. Mein Vater hat sich damals mit mir zusammen ein bisschen informiert, welche Ausbildung man machen könnte, um nicht direkt Landwirt zu lernen, sondern ein bisschen mehr ins Detail zu gehen. Wir waren schon immer ein Vermehrungsbetrieb für verschiedene Züchter. Durch mehrere Gespräche mit Züchtungsfirmen sind wir draufgekommen, dass eine Ausbildung zum Pflanzentechnologen angeboten wird, die noch ziemlich jung ist und noch in den Kinderschuhen steht. Dann habe ich bei einem Züchter in der Nähe angefragt, ob ich dort die Ausbildung machen könnte - damals gab es in Bayern noch keine Lehrbetriebe für diesen Beruf. Mir wurde es dann ermöglicht, dass ich da die Ausbildung machen konnte. Und ich habe jetzt auch den Meister gemacht und bin nach wie vor dem Beruf treu geblieben.
Heike Zeller:
Sehr cool. Ich habe ja schon gesagt, es ist ein junger Beruf. Und wir haben sage und schreibe den ersten Absolventen Bayerns und die dritte Absolventin Bayerns in diesem Beruf.
Wenn wir über die Ausbildung reden – was muss ich denn mitbringen, welchen Schulabschluss muss ich haben, wie muss ich drauf sein, was muss ich mögen?
Matthias Prebeck:
Man muss die Natur lieben und gerne draußen sein. Natürlich gibt es auch Bereiche oder Firmen, bei denen man hauptsächlich im Labor ist. Das ist ganz unterschiedlich und breitgefächert. Das hat sich auch in der Schule gezeigt, als man auf die Leute getroffen ist, die mit einem die Ausbildung machen. Jeder ist in einem anderen Zweig unterwegs, aber der gemeinsame Nenner ist eben die Pflanze. Wenn man Interesse am Grünen und einen kleinen grünen Daumen hat, ist das schon der wichtigste Grundstein. Und ein Grundinteresse an Biologie, Flora und Fauna ist natürlich sehr wichtig.
Heike Zeller:
Wenn du sagst, aus welcher Richtung die Leute kommen, was meinst du damit?
Matthias Prebeck:
Es gibt Firmen, die in der Getreidezüchtung unterwegs sind oder bei Kulturpflanzen, die landwirtschaftlich nötig sind. Es gibt aber auch Betriebe, die sich z. B. auf Blumen- oder Gemüsezüchtung spezialisiert haben. Da denkt man erst mal, es geht ja alles irgendwie nur um die Pflanze. Aber der große Unterschied ist, der eine ist im Gewächshaus oder im Labor tätig und die anderen sind dann eher mit den großen Maschinen auf den Feldern unterwegs oder in der Saatgutaufbereitung. Es ist auf jeden Fall sehr vielfältig.
Heike Zeller:
Zum einen haben wir verschiedene Arten von Firmen und Institutionen, wo die Leute herkommen aber auch inhaltlich, welche verschiedenen Arten von Pflanzen sie machen.
Alex, was würdest du sagen, was muss man mitbringen, um Pflanzentechnologin zu werden?
Alexandra Limmer-Rabe:
Ich finde eine sehr genaue Arbeitsweise wirklich wichtig, vor allem im Versuchswesen. Da muss man schon sehr genau arbeiten, weil man sonst am Ende keine mathematische Signifikanz herausrechnen kann. Man hat auch ganz viele verschiedene Genotypen. Da darf man nichts durcheinanderbringen. Es ist wirklich wichtig, dass man sehr genau arbeitet und dass man z. B. auch ein
Verständnis für Chemie hat.
Heike Zeller:
Was kann ich mir unter Genotypen vorstellen? Sind das Körnchen?
Alexandra Limmer-Rabe:
Nein, Genotyp meint eigentlich eine Kreuzung, die aber noch keine Sorte ist. Genotyp spricht also für eine spezielle Genetik.
Heike Zeller:
Da kommt das raus, was du auch angesprochen hast: Man hat mit der Natur zu tun, aber mit einer ganz anderen Tiefe.Jetzt haben wir schon gehört, die Leute kommen von verschiedenen Arten von Betrieben und Institutionen, sie haben mit verschiedenen Arten Pflanzen zu tun. Ihr seid beide Gesellin/Geselle der Pflanzentechnologie, du auch noch Meister. Was gibt es denn noch? Kann man sich fortbilden? Was kann man mit dem Beruf machen?
Matthias Prebeck:
Mit dem Abschluss zum Gesellen kann man eben den Meister machen und theoretisch danach noch studieren. Mit der Meisterausbildung wird einem hauptsächlich das Arbeiten mit Auszubildenden vermittelt, also nochmal ein großer Pädagogikanteil. Und natürlich geht man noch mehr in die Tiefe als bei der Gesellenausbildung.Heike Zeller:
Also inhaltlich in die Tiefe und auch, dass man Leute ausbildet.Matthias Prebeck:
Genau.Heike Zeller:
Alex, du hast auch viel mit Ausbildung zu tun. Heißt das, du bist für die Pflanzentechnologinnen und -technologen in Bayern zuständig?Alexandra Limmer-Rabe:
In unserer Abteilung im DH-Labor…Heike Zeller:
Was heißt DH?Alexandra Limmer-Rabe:
Doppelhaploide. Also derselbe Chromosomensatz verdoppelt, nicht die Neukombination. Da bin ich zuständig für alles, was das Labor angeht. Da sind auch nicht nur Pflanzentechnologen, sondern z. B. auch Praktikanten aus der Schule aus Landsberg. Wir haben auch manchmal Schülerpraktikanten von der FOS, die nur für sechs Wochen da sind, also wirklich ganz verschiedene Optionen. Und die kommen zu uns. Beim Pflanzentechnologen ist es so, dass die DH-Technologie auch Prüfungsfach ist. Also, man wählt für die praktische Prüfung zwei verschiedene Prüfungsfelder aus und DH ist eben eines davon, das Labor.
Heike Zeller:
Das heißt, die Leute kommen von der FOS, du kamst dorthin mit einer fertigen Ausbildung. Du kamst frisch vom Abi oder von der Realschule?
Matthias Prebeck:
Frisch von der Realschule.
Heike Zeller:
Ist Realschule die Voraussetzung oder kann man das auch mit Mittelschule machen?
Matthias Prebeck:
Man kann natürlich auch mit Mittelschule anfangen.Heike Zeller:
Das ist ja auch immer unterschiedlich je nach Ausbildungsberuf.
Alexandra Limmer-Rabe:
Wenn du Abitur hast oder eine abgeschlossene Ausbildung, kannst du theoretisch auf zwei Jahre verkürzen. Normalerweise ist es eine dreijährige Ausbildung und dann fällt einfach das mittlere Schuljahr raus. Das muss man selbst nachlernen. Du kriegst dafür die Unterlagen. Es sind tatsächlich sehr wenige Verkürzer und es werden auch immer weniger, weil man richtig viel lernen muss. Viele Leute haben eben keine Grundbildung was Landwirtschaft angeht. Daher sagen viele: „Dann mache ich die drei Jahre.“Heike Zeller:
Alex, wie schaut denn so ein typischer Tag als Pflanzentechnologin bei dir aus?Alexandra Limmer-Rabe:
Ich würde zum Beispiel in der Früh ins Gewächshaus gehen. Dann ernte ich meine Gerstenpflanzen für die Kältevorbehandlung, d. h. die werden einem Kältestress unterzogen und dafür müssen sie in einem bestimmten Stadium sein, damit das alles funktioniert. Da bin ich in der Früh in aller Ruhe im Gewächshaus zwischen den Pflanzen, das ist herrlich. Dann ernte ich das und gehe nach drinnen ins Labor. Unter sterilen Bedingungen packe ich sie dann aus, lege sie steril ein. Dann kommen sie in den Kühlschrank für drei bis fünf Wochen. Die Pflanzen, die schon so weit sind, hole ich und verarbeite sie im Mikrosporenlabor weiter. Da brauche ich auch meine Pipette, da hole ich den Pollen aus der Ähre heraus. Daraus wird dann Kallus.Heike Zeller:
Also musst du immer vorplanen. Um sie zu ernten, müssen sie ja vorher angepflanzt worden sein usw. Dann erntest du sie und bereitest sie vor, um sie in einer bestimmten Zeit den Sachen zu unterziehen, was du gerade gesagt hast.Also, du musst viel planen und überlegen, was zu tun ist.
Alexandra Limmer-Rabe:
Genau. Dafür muss eine große Planung da sein, damit alles vorhanden ist, wenn du es brauchst. Auch z. B. wenn du kreuzt, willst du manchmal mit etwas bestäuben und dafür brauchst du ja auch beide Partner.
Heike Zeller:
Das Bestäuben stell ich mir mit Pinsel vor, oder wie mache ich das?
Alexandra Limmer-Rabe:
Genau.
Heike Zeller:
Wie schaut ein typischer Tag bei dir aus, Matthias?
Matthias Prebeck:
Das ist das Spannende: Typische Tage gibt es selten. Derzeit wäre es so, dass ich morgens aufs Feld fahre und Gelbtafeln auf Schädlingsbefall in der Fläche kontrolliere. Derzeit ist ein wichtiges Thema die Schilf-Glasflügelzikade, in der Zuckerrübe ein Überträger von Stolbur…
Heike Zeller:
…eine Krankheit bei Zuckerrüben.Matthias Prebeck:
Genau. Dann kontrolliere ich die Blätter auf Pilzbefall o. ä. und entscheide dann erst, was ich heute machen kann, abhängig von Wetter, Sonneneinstrahlung, evtl. Niederschlag oder Wind. Dementsprechend ist jeder Tag anders. Manchmal kann man nichts machen, manchmal kommt alles auf einmal. Aber das macht es spannend.Heike Zeller:
Du hast gerade Gelbtafeln erwähnt. Was ist das?
Matthias Prebeck:
Die Gelbtafel ist eine mit Leim bestrichene Tafel, auf der Insekten kleben bleiben. Und anhand der darauf gefundenen Insekten können wir die Befallsstärke in bestimmten Regionen bestimmen.
Heike Zeller:
Also, die fliegen dagegen und dann kannst du sehen, was da überhaupt dagegenfliegt und wie viel.
Matthias Prebeck:
Genau.
Heike Zeller:
Und wenn da jetzt sehr viel auf der Gelbtafel ist – nehmen wir mal an, da sind zehn Schilf-Glasflügelzikaden pro Quadratzentimeter, was wahrscheinlich ganz ganz viel wäre…
Matthias Prebeck:
Das wäre dann verheerend…
Heike Zeller:
Was würde das dann heißen für deinen Tag?
Matthias Prebeck:
Das würde erst einmal für meinen Tag heißen, dass ich einen starken Befall auf der Fläche habe. Dementsprechend muss man dann entscheiden, wie man damit umgeht. Ich muss dann meine Vorgesetzten informieren, damit die im Bilde sind. Wenn bei uns Landwirte anrufen, was sie jetzt machen sollen und schildern, dass sie Befall haben, aber nicht wissen, wie viel, dann können wir grob einschätzen, wie viele Schilf-Glasflügelzikaden gerade in der Gegend unterwegs sind und ob man dagegen behandeln müsste oder nicht.
Heike Zeller:
Also bist du letztendlich ein Pflanzenbauberater.
Matthias Prebeck:
Genau.
Heike Zeller:
Dann wissen die Leute, ob sie vielleicht ein Gegenmittel spritzen müssen oder andere Maßnahmen ergreifen.Matthias Prebeck:
Es ist auf jeden Fall wichtig, die Anrufer so zu informieren, dass andere Insekten durch die Behandlung auch nicht geschädigt werden. Ist der Befall nicht so schlimm, muss man entscheiden, ob es wirklich relevant ist oder ob man das Ganze noch etwas schieben kann.Alexandra Limmer-Rabe:
Genau. So ein Monitoring machen wir auch an der Landesanstalt für Landwirtschaft bayernweit, damit die Landwirte sich an uns wenden können und wissen, worauf sie zu welchem Zeitpunkt achten müssen.Heike Zeller:
Ja, spannend. Dann bist du zwischen Gewächshaus und Labor unterwegs und du bist den ganzen Tag auf dem Feld oder auch im Labor, Matthias?
Matthias Prebeck:
Ich war früher sehr viel im Labor. Leider hat sich das ein bisschen gewandelt. ich möchte gerne noch mehr im Labor machen, aber das ist derzeit leider nicht mehr möglich. Mein jetziger Arbeitgeber hat kein Labor. Aber ich bin genauso gerne am Feld und habe jetzt auch die Abwechslung. Ich bin nicht nur am Feld. Wenn das Wetter schlecht ist und es viel regnet, bin ich auch im Büro.
Heike Zeller:
Wir haben auch schon die Schule angesprochen. Es gibt eine Schule in ganz Deutschland für die überbetriebliche Ausbildung. Wie läuft das ab? Fährt man da jede Woche hin? Wahrscheinlich nicht, wenn es für die meisten zu weit ist.Wie läuft das ab, Alex?
Alexandra Limmer-Rabe:
Blockunterricht, insgesamt elf Wochen im Jahr. Das ist aufgeteilt in drei Blöcke. Die Schule kümmert sich um die Organisation einer Unterkunft. Bezahlen muss man es selbst, normalerweise übernimmt es der Betrieb. Dann fährt man mit dem Zug oder Auto, je nach Alter. Einbeck liegt in der Mitte Deutschlands, also fair für alle. Außerdem ist dort auch ein sehr großes Saatgutunternehmen vor Ort.Heike Zeller:
Dann ist auch viel Wissensaustausch da. Ganz spannend.Ich habe jetzt ein Entweder-oder-Spiel für euch vorbereitet. Ein paar Sachen haben wir schon angesprochen. Ich fange mit dir an, Alex.Lieber Kittel oder lieber Anorak?
Alexandra Limmer-Rabe:
Kittel. Mein Laborkittel.
Heike Zeller:
Jetzt weiß ich nicht, ob das noch passt bei dir, Matthias. Lieber Pollen oder lieber Stempel entfernen?
Matthias Prebeck:
Lieber Pollen entfernen.
Heike Zeller:
OK. Alex, als was fühlst du dich eher, als Bäuerin, als Gärtnerin oder als Laborantin?
Alexandra Limmer-Rabe:
Als Laborantin. Das ist mein Haupteinsatzgebiet.
Heike Zeller:
Matthias, wo fühlst du dich am wohlsten? Feld, Gewächshaus oder Labor?
Matthias Prebeck:
Tatsächlich derzeit am Feld.
Heike Zeller:
Alex, lieber Sommerarbeiten oder Winterarbeiten?
Alexandra Limmer-Rabe:
Das ist bei mir nicht so der große Unterschied im Labor. Das hat auch mit den Anfangszeiten zu tun, wo ich wirklich besser dran bin.
Heike Zeller:
Das heißt, im Sommer fangt ihr früher an, weil es früher hell wird?
Alexandra Limmer-Rabe:
In der Landwirtschaft grundsätzlich, weil es irgendwann auch so heiß ist, dass du draußen nicht mehr arbeiten kannst. Und das trifft bei mir nicht zu.Heike Zeller:
Bei dir ist es also relativ unabhängig.
Alexandra Limmer-Rabe:
Genau.
Heike Zeller:
Matthias, jetzt hast du die Frage, die auch zu Alex gut gepasst hätte:
Lieber doppelhaploid oder diploid?
Matthias Prebeck:
Lieber doppelhaploid.
Heike Zeller:
OK, vielleicht kannst du es noch ein bisschen erklären?
Matthias Prebeck:
Das war bei uns ein großes Thema in der Gerstenzüchtung. Wir haben nur mit Doppelhaploiden gearbeitet, weil es die ganze Entwicklung einer neuen Sorte um einiges an Zeit verkürzt. Es macht die einzelnen Linien, mit denen man arbeitet, stabiler. Man hat nicht so große Schwankungen innerhalb der neuen Züchtung. Dementsprechend hat das die ganze Züchtung revolutioniert und vereinfacht.
Deswegen lieber doppelhaploid.
Heike Zeller:
Ich habe mir das in der Vorbereitung auch angelesen. Ich musste nachschauen, was das Wort heißt. Vielleicht habe ich das mal in Biologie gelernt, aber ich wusste es nicht mehr. Wenn ich es richtig verstanden habe, heißt doppelhaploid, ich nehme beide Chromosomensätze entweder aus der männlichen oder weiblichen Seite. Und diploid bedeutet, ich habe eine Mutter- und eine Vaterpflanze. Stimmt das so?
Alexandra Limmer-Rabe:
Normalerweise hast du bei der Kreuzung das Erbgut zu Hälfte vom Vater und zur Hälfte von der Mutter. Wir arbeiten nur mit einer dieser Hälften. Das ist dann der weibliche bzw. männliche Weg. Und das verdoppeln wir einfach. Damit haben wir es auf einen Schlag zu hundert Prozent homogen, homozygot haben. Und das brauchst du, um das als Sorte überhaupt anmelden zu können. Und da spart man sich tatsächlich sechs Jahre in der Züchtung. Sagen wir einmal, wir haben jetzt viel längere Trockenphasen, das war vorher nicht so. Jetzt nimmt man z. B. aus Frankreich den Vater, der gut mit der Trockenheit umgehen kann und du hast die Mutter, die eine Resistenz gegenüber dem Pilz hat, der bei Trockenheit auftritt. Jetzt kreuzt du das und dann kommen auch Eigenschaften mit, die du eigentlich nicht willst. Du willst ja in diesem Fall nur, dass er gut mit Trockenheit umgehen kann. Den Rest musst du dann wieder ausselektieren und so lange rückkreuzen, bis du es homozygot hinbekommst, damit es auf dem Feld nicht mehr aufspaltet. Und da ist die DH-Technologie wirklich sensationell.
Heike Zeller:
Ist das dann auch reinerbig?
Alexandra Limmer-Rabe:
Genau. Das bedeutet homozygot.
Heike Zeller:
Also, wenn ich euch zuhöre, habe ich schon ein paar Antworten auf die kommende Frage, aber ich möchte sie natürlich von euch hören. Matthias, was mir hier im Podcast immer wichtig ist zu fragen, ist, welchen Sinn du in deinem Beruf siehst und inwiefern du deinen Beruf als wichtig ansiehst, um die Gesellschaft und die Welt weiterzubringen.
Was würdest du da sagen?
Matthias Prebeck:
In erster Linie bin ich der Meinung, ist es einer der wichtigsten Berufe überhaupt. Wir haben eine stetig steigende Weltbevölkerung. Wir müssen mit Klimaerwärmung und anderen Problematiken umgehen können und lernen. Da ist es natürlich von Vorteil, wenn man Pflanzen optimieren kann, die in großen Kulturen angebaut werden und sie auf eventuelle Veränderungen in der Natur anzupassen.Heike Zeller:
Also auch was Alex schon angesprochen hat, wenn wir längere Dürren bzw. Trockenphasen haben, müssen wir ja irgendwie reagieren.
Matthias Prebeck:
Genau. Neue Schaderreger, wie zum Beispiel die Schilf-Glasflügelzikade. Die gab es früher auch schon. Jetzt gerade ist das Problem – genau wie bei Blattläusen: Die können Krankheiten übertragen und derzeit ist die Schilf-Glasflügelzikade mit zwei Erregern aufgeladen, die auf Kartoffeln oder Zuckerrüber übertragen werden und sich wie ein Lauffeuer verbreiten. Damit umzugehen ist sehr schwierig und stellt die Züchtung vor eine große Herausforderung. Jetzt muss eben schnell gehandelt werden.
Heike Zeller:
Als jemand, der einfach in den Supermarkt geht und sein Essen kauft, denkt man, es ist ja immer alles da. Wenn aber solche Sachen im großen Stile kommen, haben wir doch irgendwann ein Problem. Auch wenn wir sicher noch gut beliefert werden könnten, weil wir eine reiche Ecke der Welt sind. Aber wenn es im großen Maßstab kommt, wird es schwieriger.
Alexandra Limmer-Rabe:
Selbst wenn nicht unbedingt etwas Neues kommt. Alles befindet sich ja in einer Evolution, also auch die ganzen Krankheiten passen sich an unsere neuen Züchtungen an. Das ist immer ein Wettlauf, man muss immer gegenhalten. Sonst hätte man irgendwann so einen großen Aufwand an Spritzmitteln, was nicht verantwortbar wäre.
Heike Zeller:
Alex, was würdest du sagen, ist auch noch der Sinn in deinem Beruf? Für dich und was ist der Sinn des Berufes insgesamt?
Alexandra Limmer-Rabe:
Die Sicherstellung von Nahrungsmitteln. Ich sehe das genauso wie der Matthias. Das ist ein absolut wichtiger Beruf. Was der Pflanzentechnologe macht, ist ja, dass er alles drumherum macht, was der Züchter braucht. Und was kann es Wichtigeres geben, als zu schauen, dass wir immer auf eine gesunde Art und Weise Nahrungsmittel produzieren? Dass wir immer schauen, wie man es am besten macht und auch die Natur am wenigsten schädigt.
Heike Zeller:
Also natürlich auch, dass wir weniger Wasser brauchen, sofern das überhaupt noch da ist. Oder eben auch Krankheiten. Oder dass man eben auch weniger Aufwand mit Pflanzenschutzmitteln. Mechanische Bodenbearbeitung gibt es ja auch.Gibt es denn auch Sachen, die euch an eurem Beruf stören, Matthias?
Matthias Prebeck:
Wenn man viel auf dem Feld ist, muss man manchmal mit unterschiedlichen Wetterlagen klarkommen. Im Sommer ist es hauptsächlich die Hitze. Oder wenn man beim Bonitieren draußen ist und es aus Eimern schüttet und es leider nicht anders geht. Manchmal muss das eben sein, um einen gewissen zeitlichen Rahmen einzuhalten. Das ist dann manchmal nicht so schön, aber da muss man durch.
Heike Zeller:
Was heißt „bonitieren“?
Matthias Prebeck:
Pflanzen bewerten, also auf unterschiedliche Eigenschaften achten, notieren und im Anschluss auswerten. Das geht los beim Phänotypen der Pflanze, also dem Gegenteil dessen, was Alex gesagt hat. Heike Zeller:
Phänotyp ist das äußere Aussehen?Matthias Prebeck:
Genau, der äußere Typ, um Sorten unterscheiden zu können. Das ist wichtig, um Sorten überhaupt anmelden zu können. Speziell z. B. bei der Gerste die Rotfärbung, also Anthocyanfärbung, die Wuchshöhe, mehrzeilig oder zweizeilig, Bereifung. Es gibt unglaublich viele Parameter, die man notieren kann… Krankheiten und vieles mehr.Heike Zeller:
Bereifung hört sich eher nach Landtechnik an… Alex, was stört dich an deinem Beruf, wenn es etwas gibt?Alexandra Limmer-Rabe:
Da gibt es wirklich sehr wenig, muss ich sagen. Während der Ausbildung war es durchaus das frühe Aufstehen.Heike Zeller:
Da lacht der Matthias auch.Matthias Prebeck:
Ich glaube, das kennt jeder, ja.Alexandra Limmer-Rabe:
Ansonsten ist es da, wo ich jetzt arbeite, immer schön, egal was ich machen muss, ob im Labor oder im Gewächshaus.Heike Zeller:
Ist das Aufstehen jetzt später geworden oder hast du dich nur daran gewöhnt?Alexandra Limmer-Rabe:
Es ist später geworden. Wenn man eingearbeitet ist und das mit den Kollegen geht…Heike Zeller:
Immer wenn ich in der Landwirtschaft gearbeitet habe, dachte ich auch immer: „Oh Gott, es ist so früh!“ Aber wenn man dann draußen ist, ist man wach und es ist supercool. Da habe ich auch gleich die Frage: Gibt es einen Moment am Tag, wo dir so richtig das Herz aufgeht?Alexandra Limmer-Rabe:
Im Gewächshaus z. B. verteilt es sich und man ist wirklich alleine und das ist richtig schön. Also ich mag alles wirklich gern, ich liebe es, mit den kleinen Pflänzchen zu arbeiten. Wenn wir produziert haben, wachsen irgendwann aus dem Kallus kleine Pflänzchen, die man dann vereinzeln muss. Und das ist so eine schöne Arbeit.Heike Zeller:
Matthias, wann am Tag geht dir so richtig das Herz auf?Matthias Prebeck:
Am meisten liebe ich es, wenn ich frühmorgens draußen bin und man merkt, wie langsam die ganze Natur erwacht, die Vögel das Zwitschern beginnen. Am besten ist es dann, wenn man komplett alleine ist, dann hat das Ganze auch etwas Meditatives. Man ist für sich, mit der Natur im Einklang und es ist absolut erfüllend.Heike Zeller:
Voll schön. Ich finde auch interessant, dass ihr beide sagt: „Oh, das frühe Aufstehen…“ und jetzt ist genau das das Schöne daran.Alexandra Limmer-Rabe:
Wenn man es geschafft hat…Heike Zeller:
Ich kann das auch nachvollziehen.Ich habe noch ein zweites Spiel „Sätze vervollständigen“. Diesmal fange ich mit dir an, Matthias.Mein lustigstes Erlebnis in der Ausbildung war…Matthias Prebeck:
…als ich auch dachte, dass ich für mich alleine wäre und meine Kopfhörer während der Arbeit aufhatte und ein bisschen rumgetänzelt bin und auf einmal doch eine Kollegin hinter mir stand.Heike Zeller:
Was für eine Musik ist da gelaufen?Matthias Prebeck:
Eher nichts zum Beruhigen, sondern mehr in Richtung Heavy Metal.Heike Zeller:
Dann können wir uns das jetzt vorstellen, was du da getanzt hast, sehr gut.Alex, mein peinlichstes Erlebnis in der Ausbildung war…Alexandra Limmer-Rabe:
Nicht direkt peinlich, aber ich kann dir etwas Schreckliches sagen.Im ersten Ausbildungsjahr war ich beim Weizen und da hast du viele kleine Versuchsparzellen, wo deine verschiedenen Sachen stehen. Das ist natürlich alles beschildert. Wenn alle Bonituren gemacht und Proben gezogen sind, dann müssen die Schilder raus, bevor abgeerntet werden kann. Dann geht das ganze Team ganz in der Früh raus. Man stellt sich in einer Reihe auf, jeder in einem Gang und nimmt beim Durchgehen die Schilder mit. Am Ende trifft man sich wieder und geht dann zusammen weiter. Die Gänge sind so schmal und da sind Spinnweben und da sitzen zum Teil wirklich dicke, fette Spinnen drin und man muss da durchgehen. Und ich habe Angst vor Spinnen und fange richtig an zu schwitzen. Dann habe ich mir gesagt: „Alex, jetzt musst du tapfer sein, sei kein Mädchen. Da musst du jetzt durch!“Ich war dann richtig schnell, weil ich dachte, wenn ich da so schnell durchschieße, schleudert es die Spinnen alle weg. Heike Zeller:
Währenddessen ist es doof, aber hinterher ist es toll und man kann es erzählen, wenn man es geschafft hat.Alexandra Limmer-Rabe:
Spinnen gehört dazu und sind ganz wichtig, natürlich. Aber es ist halt unangenehm.Heike Zeller:
Da kann man ja nichts dafür, wenn man sie nicht mag oder Angst hat. Ich mag sie auch nicht.Matthias, Pflanzentechnologie ist etwas für Quereinsteiger, weil… Matthias Prebeck:
…weil man sich gut und schnell mit der Natur verbinden kann. Man fühlt sich in dem Thema relativ schnell aufgehoben. Und es gibt sowieso immer etwas Neues. Deswegen ist es nicht schlimm, wenn man Quereinsteiger ist. Man muss es einfach lieben und fühlen, dann funktioniert das.Heike Zeller:
Jetzt habe ich extra dich gefragt, weil sie ja auch ein bisschen Quereinsteigerin ist.Kannst du ihm zustimmen?Alexandra Limmer-Rabe:
Ja, hat er gut gesagt.Heike Zeller:
Alex, Pflanzentechnologie eignet sich für alle, die…Alexandra Limmer-Rabe:
…die Verantwortungsbewusstsein haben, die etwas beitragen wollen und die Pflanzen lieben.Heike Zeller:
Matthias, der Grund für eine Ausbildung zum Pflanzentechnologen ist…Matthias Prebeck:
…wenn man sich verantwortlich fühlt, die Menschheit ein Stück weiter nach vorne zu bringen und in der Zukunft zu unterstützen.Heike Zeller:
Alex, auch an dich die Frage: Was ist für dich der Grund für eine Ausbildung zur Pflanzentechnologin? Alexandra Limmer-Rabe:
Das war auch für mich der Grund. Also, natürlich wollte ich etwas finden, das ich liebe zu tun, aber der Sinn ist eben auch sehr wichtig. Da ist das die perfekte Kombination.Heike Zeller:
Wenn ich das machen möchte, wo kann ich mich denn informieren?Matthias Prebeck:
Ich denke, man kann jederzeit an Züchtungsfirmen herantreten, einfach anrufen und nachfragen. Wenn man Eigeninitiative zeigt, sich selbst informiert und auf Betriebe zugeht und die Betriebe vielleicht auch darauf hinweist, dass sie evtl. einen Pflanzentechnologen brauchen könnten, dann werden die wenigsten nein sagen.Ansonsten einfach in den Schulen nachfragen, wenn Berufsberatungen angeboten werden.Heike Zeller:
Hast du noch etwas zu ergänzen, Alex?Alexandra Limmer-Rabe:
Die Berufsschule in Einbeck hat eine schöne Infoseite dazu. Die findet man auch leicht, wenn man sie googelt. Ich selbst habe ja meine Ausbildung bei der Landesanstalt für Landwirtschaft in Freising gemacht. Wir haben da auch ab und zu Leute da. Man kann sich im Sekretariat anmelden und dann werden sie vermutlich zu mir gebracht, damit ich ihnen schildere, wie die Ausbildung abläuft usw. Heike Zeller:
Wie ein Schnuppertag oder Praktikum?Alexandra Limmer-Rabe:
Das kann man ja vorher ausmachen, was derjenige will und wie viel Zeit wir auch haben. Aber da sind wir sind sehr offen.Heike Zeller:
Das heißt, ich kann mich informieren auf der LfL-Seite. Das ist generell ein guter Tipp, wenn es um die Grünen Ausbildungsberufe geht. Man kann auch auf die Seite des Landwirtschaftsministeriums gehen. Dann wurde die Schule in Einbeck genannt, die für die Ausbildung in ganz Deutschland zuständig ist. Wir werden die Sachen auch noch in den Shownotes verlinken.Wenn ihr auch Lust habt, als Pflanzentechnologe oder Pflanzentechnologin an diesen Themen mitzuarbeiten, und daran, dass die Welt und die Ernährung angesichts des Klimawandels weitergehen, dann überlegt euch doch, da eine Ausbildung zu machen.Damit verabschieden wir uns auch für diese Podcastfolge mit einem tollen Grünen Beruf und tollen Gästen aus dem bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus.
Outro:
Land.Schafft.Bayern – Der Podcast.Eine Produktion des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus.
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